Golarion

Die innere See

Die Region der Inneren See ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum zweier mächtiger Kontinente – Avistan und Garund. Im Herzen der warmen Gewässer der Inneren See liegt Absalom, die Stadt am Nabel der Welt. Dieser uralte inselartige Stadtstaat wurde von dem lebenden Gott Aroden gegründet und hat beinahe fünf Jahrtausende der Umstürze von Königreichen als Zuflucht für Händler und Halunken überstanden. Im Westen geht die Innere See in die Enge von Arodens Pforte über: eine heiß umkämpfte Meeresstraße, die ihren namen von der monolithischen, zerfallenen Brücke hat, die die beiden Kontinente an ihrem engsten Annäherungspunkt verbindet. Im Osten erweitert sich die Innere See zum weiten Obarischen Ozean.

Tod des Gottes der Menschheit

Vor etwas mehr als einem Jahrhundert starb der Gott der Menschheit.
Sein Name war Aroden und er erhob die Menschheit nicht nur aus der Asche und dem Schrecken des Zeitalter der Finsternis (ein Zeitalter, welches auf den als Erdenfall bekannten und durch einen Meteoriten ausgelösten Kataklysmus folgte), sondern er gründete auch die erhabenste Stadt der Welt – Absalom. Er besiegte den üblen Magierkönig Tar-Baphon. Er vertrieb den dämonischen Herrn der Heuschrecken aus der Nation Sarkoris. Irgendwann ließ er die Welt hinter sich und schloss sich der Schar der Götter an, nachdem er die Menschheit auf den Pfad zu ihrer mächtigsten Bestimmung geführt hatte. In den Prophezeiungen heißt es, wenn die Menschheit bereit wäre, auf dem Höhepunkt ihres Seins zurückzukehren, wie sie es einst in der Zeit des Alten Atzlant getan hatte, würde Aroden auf die Welt zurückkehren, um ein neues Zeitalter der Herrlichkeit einzuläuten.
Doch statt zum vorhergesagten Zeitpunkt zurückzukehren, starb Aroden, der Gott der Menschheit.

Mit seinem Tod begann ein neues Zeitalter. Die vorherigen Zeitalter trugen Namen, die die Seele stärkten, wie das Zeitalter der Thronbesteigung. Doch dieses neue Zeitalter ist keines der Erfüllung. Es ist das Zeitalter der verlorenen Omen: Denn wenn nicht einmal ein Gott seine eigene Prophezeiung erfüllen kann, wie können dann andere wahr werden? Der Tod Arodens zeichnete die Welt mit Stürmen und Wahnsinn. Im Norden platzte die Welt auf und die verfaulenden Armeen des Abyss ergossen sich aus deinem Riss in der Realität, der heute als Weltenwunde bekannt ist. Im Süden wurde der wunderschöne Golf von Abendego von einem beständigen Orkan verschlungen, dessen Winde und Wellen ganze Nationen untergehen ließen. Und im Kernland der Region der Inneren See – dem Ort, an den Aroden der Prophezeiung nach zurückkehren würde – brach ein Bürgerkrieg aus und Tausende starben, bevor das teuflische Haus Thrune die Macht ergriff.

Das Zeitalter der verlorenen Omen ist bereits über ein Jahrhundert alt und während der elf Jahrzehnte nach Arodens Tod ist die Welt zu einem dunkleren Ort geworden. Ein Ort, in dem uralte, sündige Magier, die als Runenherrscher bekannt sind, nach 10.000 Jahren dauerndem Schlummer zu erwachen drohen. Ein Ort, der von Verbrechern, Teufelsanbetern oder Schlimmerem beherrscht wird. Ein Ort, an dem einst große Reiche sich selbst auferlegter Paranoia oder blutigen, endlosen Revolutionen wälzen. Ein Ort, an dem nichts vorhergesagt wird und alles passieren kann. Ein Ort, der wie nie zuvor Helden braucht: Die Innere See Golarions.