Rassilon

Ein nimmerendender Winter naht…

Vor 500 Jahren… Im eisig westlichen Norden, jenseits der zivilisierten Lande mit ihren Hügel- und Waldlandschaften, erhob sich eine mächtige Armee von Frostriesen, Eisteufeln, Weltenfrostdrachen und Furcht erregenden Orks, allesamt Diener des Eisgottes Thrym. So nahm der schreckliche Schneesturmkrieg und der Untergang der alten mächtigen Menschenreiche seinen Lauf.

Heute… Die Rassen der südlichen Länder Rassilons mögen den Krieg gewonnen haben, doch leiden sie noch immer unter seinen Auswirkungen. Fünf Jahrhunderte lang wurden die Winter stetig länger und kälter. Weite Bereiche des Landes Rassilon liegen unter einer ewigen Decke aus Eis und Schnee, und sogar die gemäßigten Lande bleiben nicht von Missernten, tödlichen Wintern und dem gefürchteten Weltenfrostwind verschont. Aber der Winter ist nicht die einzige Gefahr.

Willkommen in Rassilon. Willkommen bei Hellfrost!

Im Original ein Setting für Savage Worlds

Hellfrost und Helfrost

In diesem Abschnitt wirst du auf beide Begriffe stoßen. „Hellfrost“ ist der Name des Settings und deswegen lassen wir das so wie es ist. „Helfrost“ hingegen bezeichnet die höllische Kälte und ihre Kreaturen. Dieser Begriff ist damit damit gleichbedeutend wie „Weltenfrost“ und ist damit ein fester Ausdruck in der Spielwelt. Wenn also vom Hellfrost gesprochen wird, ist damit immer das Setting gemeint. Helfrost hingegen bezieht sich entweder auf die Region oder die Herkunft.

Der Schneesturmkrieg

Vor etwas über fünfhundert Jahren stieg eine riesige Armee aus den gefrorenen Weiten herab, die damals noch wesentlich weiter nördlich lagen. Ferne Reiche, deren Namen inzwischen in Vergessenheit geraten sind, wurden von unzähligen Frostriesen, Helfrostdrachen und anderen frostigen Abscheulichkeiten überrannt.

In den nördlichen und nordöstlichen Regionen Rassilons wurde die Zivilisation vollständig ausgelöscht. Einzig die Zwerge, Eiselfen und die menschlichen Finnar haben in nennenswerter Zahl überlebt – die Zwerge dadurch, dass sie sich in ihren Bergen isolierten, die Elfen durch uralte Magie, und letztere dadurch, dass sie keinerlei Städte hatten, die die Angreifer hätten anlocken können.

Im Osten bemühten sich die Armeen von Aspiria und Chalcis die Flanken zu halten, während die Anari und Saxa unterhalb der Eisbarriere beinahe bis zur Küste zurückgedrängt wurden, bevor sie sich sammeln und den Eindringlinge Paroli bieten konnten. Lange Winter und andauernde Kämpfe verwüsteten das Land, doch nach einigen Jahren wurden die Angreifer zurückgeschlagen. Als sie sich nach Norden zurückzogen, erhob sich eine riesige Mauer aus Eis und der Helfrost bildete sich.

Seit jenem Tag, der als Eisstieg bekannt ist, befindet sich Rassilon in den Fängen des Winters. Jahr um Jahr fällt der Schnee früher und länger, jedes Jahr braucht der Boden länger, um aufzutauen. Rassilon erliegt langsam dem ewigen Winter. Viele befürchten, dass das Ende aller Tage bevorsteht.

Die Regionen Rassilons

Das Land, in dem die Charaktere ihre Abenteuer erleben, wird Rassilon genannt. Einst waren auch andere Lande bekannt, doch sind diese aus seit Jahrhunderten von Rassilon unerreichbar.

Rassilon lässt sich grob in fünf das Land bestimmende geographische Regionen einteilen. Im hohen Norden liegt eine unermessliche Weite voller Eis und Schnee namens Helfrost. Hier leben ungeheure Frostriesen, deren Haut bittere Kälte ausstrahlt, Helfrostdrachen, die Kaltfeuer – ein Feuer, das eiskalt brennt und doch Metall schmelzen kann – spucken, Frostvampire, Opfer der eisigen Kälte, die sich von der Körperwärme der Lebenden ernähren, und schließlich Helfrostmammuts, deren Atem einem Mann das Blut in den Adern gefrieren lassen kann. Laut einer Legende liegt der Ursprung dieser ewigen Frosthölle in einer gigantischen blauen Eisspitze im Zentrum des Helfrosts. Das Zentrum wird vom Äußeren Helfrost umgeben. Einem im ewigen Winter gefangenen Reich. Hier kämpfen wackere Seelen gegen die Elemente, Frostriesenangriffe, Orkstämme und Frostplünderer – Männer, die durch den Helfrostwind, der über die Ebenen und durch die Wälder heult, in den Wahnsinn getrieben wurden.

Um die äußeren Weiten des Helfrosts spannt sich der Eiswall, eine Kilometer hohe Barriere aus solidem Eis. Viele Expeditionen wurden über den Eiswall geschickt, doch nur wenige kehrten je zurück. Die Überlebenden berichteten von endlosen Schnee- und Eisfeldern.

Danach folgen die Hohen Winterlande, ein wildes und gefährliches Gebiet, in dem die Temperaturen selten über den Gefrierpunkt steigen.

Wenn man nach Süden in die Niederen Winterlande reist, nehmen Schnee und Eis zunehmend ab. Das Leben hier ist hart, aber erträglich, obwohl es immer noch bitterkalt ist.

Die südlichste Region ist als die Herdlande bekannt. Die Berge, Sümpfe, Wälder und Ebenen sind der ewigen Kälte erlegen, doch es besteht noch Hoffnung und einige Gebiete weise sogar relativ warme Klimazonen auf. Dies sind die am stärksten besiedelten Lande. Allerdings wird die Nahrung Jahr um Jahr knapper und anhaltende Angriffe von schrecklichen Bestien zehren an den wertvollen Ressourcen.

Der Helfrost

Der Name Helfrost lässt einen an klirrende Kälte und endlose Eiswüsten denken, eine kalte Hölle auf Erden, und diese Metapher trifft es wahrscheinlich recht genau. Niemand kann sagen wie es wirklich im Inneren des Helfrosts aussieht. Nur Wenige wagen sich in dieses Reich aus Eis und Kälte und noch Weniger kehren zurück, um davon zu berichten.

Die hohen Winterlande

In diesem Teil der Winterlande liegen die Temperaturen praktisch das ganze Jahr unter null Grad Celsius. Nachts wenn der Helfrostwind weht, fällt das Quecksilber oft auf -50 °C und tiefer. Entsprechend hart ist das Leben dort. Wenn überhaupt etwas wächst, dann ist es karges Wurzelgemüse und ein bisschen Gras oder Moos für Rentier- und Mammutherden. In diesen meist unbeanspruchten Gebieten leben größtenteils Eiselfen in ihren Elfenheimen und umherstreifende Finnarsippen.

Die niederen Winterlande

Wie der Name vermuten lässt ist diese Gegend etwas freundlicher als die Hohen Winterlande. Im Sommer erlebt man zuweilen sogar Temperaturen über dem Gefrierpunkt, dennoch wird es nie so warm, dass der Boden völlig auftaut. Man lebt hier weitestgehend von Wurzelgemüse und Fleisch und niemals wird es so warm, dass man das Herdfeuer löschen könnte. In den Niederen Winterlanden liegt die Baronie Cul in der sich die Frostblüter ihr eigenes Heim geschaffen haben. Auch die meisten anderen Völker findet man hier, wenn auch meist eher die abgehärteten ihrer Sorte. Vor allem die starrköpfigen Tuomi verteidigen ihre letzten eigenen Reiche hart, sofern man bei diesen losen Allianzen zwischen Städten und Stämmen, überhaupt von Reichen sprechen kann. Denn wenn man von der Schreckensherrschaft des Voivoden in den Drachenlanden absieht sind die Tuomi alles andere als geeint.

Die Herdlande

Die Herdlande sind das Herz der Zivilisation und zugleich die Kornkammer Rassilons. Hier gibt es noch warme Sommermonate in denen das Thermometer Temperaturen sogar jenseits der 20 °C erreicht. Doch die Herdlande sind kein Ort des Friedens. Krieg, Hunger und Not halten das Land fest im Griff. Flüchtlinge drängen in kleinen Gruppen oder gar großen Strömen von Norden her in die wärmeren Gebiete. Geldgierige Händler exportieren ihr Korn lieber nach Norden, wo es höhere Preise erzielt und überlassen die Einheimischen vor Ort oftmals dem Hunger. Herdelfen und Menschen ringen um die Herrschaft über die üppigen Wälder. Auf dem Land zwischen den Siedlungen herrscht das Chaos und macht das Reisen jenseits der von Wegeshütern patrouillierten Straßen lebensgefährlich. Hungernde Bürger werden rasch zu Wegelagerern, aus der Orkmark rücken Orks und Goblins auf der Suche nach Beute näher und an der Grenze der Ostmark stehen die Echsenmenschen auf der Flucht vor der vorrückenden Kälte.

Die Geographie Rassilons

Abschließen möchten wir unseren, sehr groben, Überblick über die Regionen mit ein paar Worten zur Geographie Rassilons. Die regionale Einteilung bei Hellfrost basiert mehr auf der Temperaturdifferenz als auf geographischen Gegebenheiten. Dieser Abschnitt soll euch einen kurzen Überblick über die verschiedenen Landschaften in Rassilon geben, denn auch wenn man bei dem Namen Hellfrost unweigerlich an ewige Eiswüsten denkt, so gibt das nicht annähernd die geographische Vielfalt Rassilons wieder.

Der Hohe Norden wird durch den Eiswall dominiert, jenem Berg aus Eis der sich am Ende des Schneesturmkrieges erhob und den Helfrost von den hohen Winterlanden trennt. Der größte Teil der hohen Winterlande besteht aus Tundra mit riesigen Waldgebieten. Im Westen findet man das Niederland, hier ist in einer schrecklichen Katastrophe ein komplettes Reich versunken und vernichtet worden. Heute findet man dort eine gigantische, schier bodenlose Grube, in der sich ein dunkles Geheimnis verbirgt.

Der Schlangensee und der Frostwassersee sind riesige Binnengewässer über die und um die herum Handel getrieben wird, aber auch so mancher Fisch und auch größere „Überraschungen“ finden sich darin. Auch finden sich in allen Teilen Sumpfgebiete, die besonders in den wärmsten Monaten, wenn selbst in den niederen Winterlanden die Temperaturen über den Gefrierpunkt steigen, zu wahren Brutstätten von gefräßigen Insekten werden, doch mit Bufomi, Alligator- und Echsenmenschen finden sich dort auch deutlich bedrohlichere Gefahren.

Große Teile des Kontinents, das gilt sowohl für den Norden als auch den Süden, werden von Bergen dominiert. Diese werden nicht selten von Riesen und Orks bevölkert die hier, zwischen ihren Raubzügen durch die umliegenden Länder, Zuflucht finden. Der für die Bewohner Rassilons wichtigste Berg ist wohl die riesige Gebirgskette des Frosthaltgebirges, welches die Grenze zwischen Winterlanden und Herdlanden bildet. Hier wachen in der mächtigen Burg Helfrost die Herdritter über den Weg in die Herdlande und halten die Schrecken und die Kälte zurück.