Geschichte

Die Territorien des noxischen Imperiums sind über ganz Runeterra verteilt. Noxus hat im Laufe der Jahrhunderte unzählige kleinere Nationen assimiliert und geeint. Die militärische Stärke und die stabile, zentralisierte Regierungsführung von Noxus sind offensichtlich. Außerdem ist das Imperium sehr stolz darauf, jedem Winkel des Globus – den Kalender zu bringen – selten gab es einen angenehmere Euphemismus für eine militärische Eroberung.

Doch ein Noxianer zu sein heißt auch, sich der noxianschen Interpretation der Weltgeschichte anzuschließen, und diese beginnt lange, bevor die Runenkriege das Imperium begründeten. Da während jener finsteren Zeit viele historische Aufzeichnungen verloren gingen, basiert alles, was man sich über die Zeit davor erzählt, auf Vermutungen und beliebten Legenden.

Die Zeitrechnung von Runeterra richtet sich nach dem Kalender des Volkes Noxus. Demnach gibt es die Jahre vor und nach Noxus, ähnlich wie bei uns die Zeit vor und nach Christus.

Auf dem gesamten Inselkontinent, der heute unter dem Namen Ionia bekannt ist, tobte ein Krieg zwischen den Sterblichen und einem Volk von Himmelsriesen. Nur durch das Eingreifen der Vastayaschai´rei – legendäre Wesen von unglaublicher Macht, die gleichzeitig in der physischen und in der Geisterwelt existieren – kam es letztendlich zum Sieg der Sterblichen.

Nachdem sie die alten Götter des Nordens besiegt hatten, kam es zwischen den Schwestern Avarosa, Serylda und Lissandra zu einem Streit, der sich schnell zu einer offenen Schlacht entwickelte. Der Konflikt entstand, weil die Watcher Einfluss auf Lissandra genommen hatten. Die entscheidende Schlacht wurde vor den Toren von Lyssandras Zitadelle geschlagen. Allerdings erkannte Lissandra ihren Fehler und die drei Schwestern waren gezwungen, viele Verbündete zu opferten um gemeinsam die Watcher im Heulenden Abgrund, im Ewigen Eis gefangen zu setzen.

Siedler und Siedlerinnen der vergessenen Lande des fernen Ostens landeten an den Küsten von Shurima und Valoran. Sie brachten all ihr uraltes Wissen und ihre Weisheit mit. Ihren Nachfahren war es bestimmt, im Laufe der Jahrhunderte über einige der großartigsten Zivilisationen zu herrschen, die Runeterra je kennen sollte.

Geleitet von den göttlichen Aspekten Targons und zur Vorbereitung auf einen noch zukünftigen Krieg, nutzen die alten Shurimaner die Sonnenscheibe von Nerimazeth, um den ersten Aufgestiegenen zu erschaffen. Diese edlen Wesen wurden als lebende Götter verehrt, und das von ihnen errichtete Reich sollte Jahrtausende überdauern.

In einem verzweifelten Versuch, sich von der Tyrannei Shurimas zu befreien, entfesselte Icathia in der Schlacht die Leere, um in einer letzten, verzweifelten Aktion den Krieg zu gewinnen. Ihre eigene Hauptstadt wurde dabei sofort zerstört, das Land bis zur Unkenntlichkeit entstellt und verdorben. Selbst das mächtige Heer der Aufgestiegenen kam gegen dieses Grauen nicht mehr an, und Shurima war gezwungen, Icathia für immer sich selbst zu überlassen.

Als ihm durch erbärmlichen Verrat seitens Xerath die Göttlichkeit verweigert wurde, verschwand der letzte shurimanische Kaiser Azir und nahm die Sonnenscheibe mit sich. Das von Angst und Trauer erfüllte Volk wandte sich an die verbliebenen Aufgestiegenen, damit diese sie beschützten.

Der Sinnhaftigkeit beraubt und durch das verletzt, was sie bei der Konfrontation mit der Leere ertragen mussten, waren Körper und Geist der meisten Aufgestiegenen pervertiert und wandten sich von Shurima ab. Jene nahmen den Namen „die Düsteren“ an, hoben zahllose Horden an sterblichen Kriegern und Kriegerinnen aus und brachen auf, die Welt zu erobern. Schließlich waren die Aspekte, welche die Inspirationen für ihre Erschaffung gewesen waren, gezwungen einzugreifen. Sie verbannten die Düsteren in das Innere ihrer eigenen verfluchten Waffen.

Die Magier und Magierinnen, die ihn zu neuem Leben erweckt hatten, verratend, wurde der Kriegsherr Sahn-Uzal als Mordekaiser wiedergeboren und machte sich daran, das physische Reich von seiner unsterblichen Bastion aus zu erobern. Zwar dauerte es beinahe drei Jahrhunderte, aber schließlich wurde er durch eine Allianz der Noxii-Stämme besiegt, die schließlich das von ihm aufgebaute Imperium übernahmen.

In den arkanen Gewölben unterhalb der Stadt Helia auf den Gesegneten Inseln kam es zu einem grauenhaften Unfall. Die Barriere zwischen der physischen Welt und dem Reich der Geister wurde niedergerissen, die Seelen der Toten waren in ewiger Qual im schwarzen Nebel gefangen, und alle rechtschaffenen Sterblichen verließen die Inseln, die von nun an „Schatteninseln“ hießen.

Nachdem Helia 25 vor Noxus verloren war, gelangten gefährliche, magische Artefakte viel zu bald in die falschen Hände. Auf den Feldern vor den Toren Khoms wurden der berühmte Magier Tyrus und sein Lehrling Ryze Zeugen der ersten vernichtenden Schlacht der Runenkriege. Den Rest seines unnatürlich langen Lebens lang verfolge dieser Anblick Ryze danach in Albträumen.

Der gesamten Welt drohte die Zerstörung und dem Chaos konnte nur Einhalt geboten werden, weil die Mihira und Kilam den Berg Targon erklommen und von den Aspekten erwählt wurden. So wurden Kayle und Morgana erschaffen.

Ryze wiederum begann von da an alle Runenartefakte in der Welt zu sammeln und sie wegzusperren.

Nur wenige wissen um das Königreich im Osten weit jenseits der Meere, dessen Name zwischen den Ruinen der Küsten längst in Vergessenheit geraten ist – heute nur noch bekannt als die Schatteninseln. Und noch weniger wissen um seinen törichten jungen Herrscher, dessen gebrochenes Herz für all die Zerstörung verantwortlich ist.

Sein Name war – und ist – Viego und dieser Mann stellt für alle in Runeterra eine große Bedrohung dar.

Viego war der zweitgeborene Sohn in einer Dynastie von Königen und sollte den Thron niemals besteigen. Stattdessen führte er ein luxuriöses Leben, das ihn selbstgefällig und egoistisch werden ließ. Und doch krönte man Viego, der weder die Lust noch das Talent zum Herrschen hatte, nach dem unerwarteten Tod seines älteren Bruders zum König.

Er nahm ein junges, mit übernatürlicher Schönheit gesegnetes Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen zur Frau –Isolde. Viego widmete ihr sein Leben und unternahm nur selten etwas ohne Isolde und überschüttete seine Königin mit Geschenken. Man konnte seine Aufmerksamkeit auch kaum von ihr lenken, wenn sie anwesend war.

Viegos Verbündete kochten vor Wut. Da sie ihn nicht zum Herrschen bewegen konnten und die Nation unter seiner fragwürdigen Führung immer schwächer wurde, schmiedeten einige im Geheimen ein Komplott, um die Herrschaft des neuen Königs im Keim zu ersticken. Die Feinde der Nation erkannten hingegen die Gelegenheit, zuzuschlagen. Die Vipern setzten sich schlängelnd in Bewegung.

Und so erreichte Viego eines Tages der vergiftete Dolch eines Meuchelmörders. Doch die Klinge verfehlte ihr Ziel – stattdessen streifte sie Isolde.

Das Gift zeigte schnell Wirkung und Isolde verschied. Viego hingegen fiel dem Wahnsinn anheim.

Da er den Tod seiner Gemahlin nicht akzeptieren konnte, opferte Viego alle Schätze seines Königreichs und auch noch das letzte bisschen Wohlstand, um einen Weg zu finden, sie zurückzubringen. Während sein Land ins Chaos stürzte, verkroch sich Viego mit Isoldes Leichnam und wurde hasserfüllt und gewalttätig.

Bis zu jenem Tag, als er von dem Geheimnis der Gesegneten Inseln und dem allheilenden Wasser hörte. Mit seiner großen Armee fiel er brutal in das Land ein, streckte alle nieder, die ihm im Weg standen, und verschaffte sich schließlich gewaltsam Zutritt zum inneren Heiligtum, wo er seine Frau in das gesegnete Wasser tauchte. Er wollte sie wiederhaben und nahm dafür jegliche Zerstörung in Kauf. Der Preis, den er dafür bezahlen musste, spielte keine Rolle.

Und für einen kurzen Augenblick lang kehrte Isolde auch zu ihm zurück.

Sie erhob sich als schrecklicher Geist aus Finsternis und Zorn, und in ihrem Schmerz, ihrer Verwirrung und ihrer Wut darüber, dass man sie aus ihrem Totenschlaf gerissen hatte, rammte sie Viego seine eigene verzauberte Klinge mitten durchs Herz. Die Magie des heiligen Wassers und des uralten Schwertes stießen aufeinander und ließen die Energie der Kammer explodieren. Sie fegte über die Insel und verwandelte alle Lebewesen in gequälte Untote, die sich ihrer Lage schmerzlich bewusst waren.

Viegos Land verfiel, großartige Nationen erhoben sich und fielen, und im Laufe der Zeit geriet selbst sein Name in Vergessenheit…

Die Runenkriege erfassten den größten Teil der bekannten Welt. Nach einem Jahrzehnt der fast schon als apokalyptisch zu bezeichnenden Schlacht waren die letzten Noxxi gezwungen, sich in die unsterbliche Bastion zurückzuziehen, um Schutz vor dem magischen Niederschlag und der völligen Auslöschung zu suchen und überlebten dadurch die grausamen Ereignisse. Als sie ihre Zuflucht Jahre später wieder verließen, empfing sie ein verwüstetes Land, in dem nur die stärksten überleben konnten – und sie überlebten! Die Noxii einten sich zu einem einzigen Volk – sie waren nicht mehr länger die Noxii, sondern wurden zu Noxus. Mit diesem Tag begann das Jahr 0 der heutigen Zeitrechnung und die Zählung ihres Kalenders.

Tief im Westen krönte die vom großen Volkshelden Orlon gegründete Nation ihren ersten König. Die ursprünglichen Siedler und Siedlerinnen Demacias waren vor den Runenkriegen geflüchtet. Sie hatten Demacia für ewige Zeiten zu einer Zuflucht vor der unbändigen Magie des Chaos erklärt.

Nach einer Reihe erzwungener Anschlüsse und dem Fall des Drakkentors war Noxus so mächtig geworden, dass es seine Ambitionen Wirklichkeit werden lassen konnte. Die adligen Familien schworen, alle Nationen Runeterras unter einem einzigen Banner zu versammeln und zu einen – möge es auch tausend Jahre dauern. Aus diesem Grund wählten sie einen Großgeneral, der ihre Kriegswehren zum Sieg führen sollte.

Der oberste Anführer des Militärs war über unzählige Jahre der General Boram Darkwill, der wohl durch Nekromantie länger am Leben gehalten wurde, es als für einen Menschen üblich war.

Die Klane der Händler und Händlerinnen, welche die Handelsrouten zwischen Valoran und Shurima kontrollierten, beschleunigten den Bau weitläufiger Zugangswege und von mechanischen Fahrstühlen. Die Ausgrabungen für diese „Sonnentore“ untermienierten jedoch den uralten Hafen von Zhaun, und ganze Bezirke der Stadt stürzten in die darunterliegenden lichtlosen Höhlen.

Da mehr und mehr heruntergekommene Glückssucher an den Küsten auftauschten, ermöglichten die Missionare und Missionarinnen aus Buhru diesen Paylangie Zuflucht in den Buchten im Süden der Insel. Zwar zog sich eine gewisse kulturelle Verwirrung über viele Jahre hin, die sogar vor dem Namen der Schlangeninsel nicht haltmachte, aber schließlich wurde aus dieser Siedlung eine geschäftige Hafenstadt, heute bekannt als die Bucht von Bilgewasser.

Noxus gelang es in den vergangenen Jahrzehnten große Teile Valorans zu erobern. Im Anschluss versuchte Noxus dann Demacia einzunehmen und dem General Sion gelang es sogar, König Jarvan I. von Demacia zu töten. Für diesen Erfolg wurde ihm nach seinem Tod mit einem besonderen Grab geehrt.

Demacia wehrte sich weiterhin und griff seinerseits Noxus an und befreite immer mehr Nationen in Valoran. Boram Darkwill griff daraufhin auf dunkle Magie zurück, um Sion wiederzubeleben. Mit ihm an ihrer Seite gelang es Noxus dann, Demacia aus den eigenen Landen wieder zu vertreiben, nicht jedoch Demacias selbst zu erobern.

Nach vielen Jahren der Ausspähens und der Vorbereitung befahl Großgeneral Boram Darkwill die groß angelegte Besetzung von Ionia durch die noxianischen Truppen. Obwohl der grausame Vormarsch der Kriegswehr in den Provinzen zunächst auf wenig Widerstand stieß, folgten doch bald heftige Vergeltungsmaßnahmen seitens verschiedener ionischer Milizen, die sich nach der berüchtigten Schlacht am Plazidium als immer besser organisiert erwiesen.

Trotz seiner unerenhaften Entlassung aus dem Militär, gelang es dem ehemaligen General Swain, einen Putsch in der noxianischen Hauptstadt zu initialisieren, bei dem er Baron Darkwill absetzte und nach einer inszenierten Verhandlung tötete. In weniger als einem Jahr hatte Swain die Besetzung von Ionia ergebnislos beendet, den Einfluss der Adelsfamilien erheblich verringert und den Trifarix-Rat ins Leben gerufen, der von da an das Imperium regierte.

Trotz seiner unerenhaften Entlassung aus dem Militär, gelang es dem ehemaligen General Swain, einen Putsch in der noxianischen Hauptstadt zu initialisieren, bei dem er Baron Darkwill absetzte und nach einer inszenierten Verhandlung tötete. In weniger als einem Jahr hatte Swain die Besetzung von Ionia ergebnislos beendet, den Einfluss der Adelsfamilien erheblich verringert und den Trifarix-Rat ins Leben gerufen, der von da an das Imperium regierte.

Eintausend Jahre nach seinem Tod erwacht Viego zu neuem Leben und erringt neue Kräfte (siehe -3 Die Schatteninseln). Diesmal würde er nicht versagen.

Viegos Geist ist wie zu seinen Lebzeiten besessen von einer bedingungslosen, gestörten Liebe, die seine Taten, sein Verlangen und seine Grausamkeit antreibt. Der tödliche schwarze Nebel quillt unermüdlich aus Viegos gebrochenem Herzen und nimmt allem und jedem, den er berührt, das Leben. Er nutzt den Nebel, um die Welt nach einem Mittel zu durchkämmen, das ihm Isolde zurückbringen soll.

Siedlungen und ganze Legionen werden niedergestreckt und erheben sich aufs Neue, um Vigo zu dienen und die Welt soll für jeden einzelnen Augenblick des Glücks bezahlen, der diesem uralten, liebeskranken Herrscher genommen wurde. Die Zerstörung, die er anrichtet, interessiert ihn nicht, solange er wieder in Isoldes Antlitz blicken darf.

Seine Herrschaft ist Schrecken, seine Liebe ewig und bis Isolde zu ihm zurückkehrt, sollen alle vor dem gestürzten König zu Boden gehen.